🐸 Jetzt wieder unterwegs: Die ErdkröteStreift man derzeit nachts durch Hallau, ist die Chance gross, auf eine Erdkröte zu treffen. Ein perfekter Anlass, um diese auf den ersten Blick unscheinbare Kröte etwas näher zu beleuchten. Die Erdkröte (Bufo Bufo) gilt nicht nur als die häufigste Amphibienart unseres Kontinents, sondern auch als eine der faszinierendsten. Trotz ihrer plumpen Gestalt und der Vorliebe für feuchte, schattige Lebensräume ist die Erdkröte ein äusserst interessantes Wesen. Im Mittelalter erlangte sie den zweifelhaften Ruf als „hässlichstes Tier der Schöpfung“ und fand sogar gelegentlich Verwendung als Zutat für Hexensalben. Sie mag nicht gerade das Supermodel der Tierwelt sein, doch ihre vielen versteckten Talente und ihr interessanter Charakter machen sie einzigartig. Ihre raue, warzige Haut, die mehr an einen gut getragenen Wanderschuh erinnert, und die grossen, goldglänzenden Augen heben sie in der Amphibienwelt hervor. Ihr Farbspektrum reicht von einem dezenten Braun bis zu einem aufregenden Olivgrün – perfekt für das Leben abseits des Laufstegs. Lebensweise und Talente
Fun Facts zur ErdkröteWie gut kennst du die Erdkröte bereits? Hier ein paar interessante Fakten. Opfer des StrassenverkehrsEine der grössten Bedrohungen für wandernde Kröten stellt der Strassenverkehr dar. Untersuchungen des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) zeigen, dass die Überlebensrate der Kröten dramatisch auf unter 20% sinkt, wenn auf einer Strasse mehr als 9 Fahrzeuge pro Stunde verkehren – eine Situation, wie wir sie leider auch auf der Wunderklingerstrasse beobachten. Deshalb sind Erdkröten besonders auf die Unterstützung durch unsere ehrenamtlichen Helfer angewiesen.
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Froschsperre entlang der wunderklingerstrasseEs ist wieder soweit: Die ersten warmen Nächte locken die Amphibien aus ihren Winterquartieren hervor und lassen sie zu ihren Laichgewässern wandern. Dabei müssen sie oft gefährliche Hindernisse überwinden, wie auch die gut befahrene Wunderklingerstrasse. Um die Tiere vor dem sicheren Tod zu bewahren, haben wir vom Naturschutzverein Hallau auch dieses Jahr wieder einen Amphibienschutzzaun errichtet. Mit guter Laune, starteten die Mitglieder bei kühlem, aber hoffnungsvollem Morgenwetter um 9 Uhr ihre Mission. Der Zaun, der sich über 500 Meter erstreckt, ist nicht nur eine Grenze, sondern vielmehr eine Leitlinie für unsere hüpfenden Freunde, sicher zu den fest installierten Amphibientunnels zu gelangen. Von dort erreichen sie bequem ihre Zieldestination. Beim Weiher können sie dann ungestört ihrem Liebesleben nachgehen und für den Nachwuchs sorgen. Nach etwa zweieinhalb Stunden stand der Zaun bereits. Doch bevor der Grill angezündet und das wohlverdiente Mittagessen serviert wurde, erfolgte noch eine kurze Schlusskontrolle. Eine Studie des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) legte dar, dass schon bei mehr als 9 Fahrzeugen pro Stunde die Überlebenswahrscheinlichkeit von Erdkröten unter 20% fällt. Erdkröten gehören damit zu den Arten, die am direktesten von der Hilfe ehrenamtlicher profitieren.
Doch die Herausforderung endet nicht mit dem Aufbau des Zauns. Trotz dieser Bemühungen finden einige Amphibien ihren Weg auf die Strasse, manchmal direkt aus Richtungen, die der Zaun nicht vorhersehen kann. Die Autofahrer sind daher aufgerufen, ihre Geschwindigkeit während der Amphibienwanderungszeit idealerweise auf 30 km/h zu reduzieren. Dies ermöglicht es nicht nur, die Tiere rechtzeitig zu sehen und zu reagieren, sondern schützt auch die freiwilligen Helfer, die oft im Einsatz sind, um die Tiere sicher über die Strasse zu bringen. Ein Schritt in Richtung Natur – Die punktuelle Aufwertung des HalbachsIn der idyllischen Umgebung von Hallau, fand am 28. Oktober ein besonderes Ereignis statt: die punktuelle Aufwertung des Halbachs. Dieses Projekt, initiiert von der Fachstelle Naturschutz Hallau, zielte darauf ab, mit bescheidenen, aber wirkungsvollen Massnahmen das Ökosystem des Baches zu verbessern. Angesichts der geographischen Beschränkungen – ein Feldweg auf der einen und ein Fahrradweg auf der anderen Seite – waren die Möglichkeiten für umfassende Veränderungen begrenzt. Dennoch hat der Verein, mit Unterstützung von lokalen Fachstellen und Betrieben, wichtige Schritte unternommen, um den Bach naturnaher zu gestalten. Die Fachstelle Naturschutz Hallau spielte eine zentrale Rolle bei der Koordination, unterstützt von der lokalen Forstwirtschaft, Tiefbau Schaffhausen, Jagd und Fischerei SH sowie Flora Gartenbau. An einem herrlichen Samstagmorgen kamen die Mitglieder des Vereins zusammen, um diese sorgfältig geplanten Massnahmen umzusetzen. In den Tagen vor dem Ereignis wurden bereits die Grundlagen geschaffen: Entfernung von Stein- und Betonstrukturen, die zuvor zur Begradigung des Baches dienten, und die Neuausrichtung der Strömung durch quer eingebaute Holzstämme und Steine, die natürliche Staustufen bildeten. Zusätzlich wurde Totholz im Wasser platziert, um geschützte Lebensräume für Tiere zu schaffen. Diese kleinen, aber bedeutenden Veränderungen ermöglichen es dem Bach, sich natürlicher zu bewegen und im Laufe der Zeit durch natürliche Erosion weitere Lebensräume zu entwickeln.
Entlang des Baches pflanzten die Mitglieder heimische Sträucher und Bäume, um das Ufer zu stabilisieren und den Lebensraum für Fische zu verbessern. Ein neu entstehender Uferkrautsaum wird die Artenvielfalt fördern und das ökologische Gleichgewicht unterstützen. Diese Massnahmen mögen bescheiden erscheinen, doch sie sind ein wichtiger Schritt in Richtung eines naturnahen und lebenswerten Bachlaufes. Wir sind gespannt auf die Entwicklung des Halbachs und laden alle Interessierten ein, die Veränderungen bei einem Spaziergang entlang des Klingengrabens selbst zu beobachten. Wenn Sie sich für den Naturschutz in Hallau engagieren möchten, freuen wir uns, Sie als Mitglied in unserem Verein begrüssen zu dürfen. Gemeinsam können wir viel bewirken. Vogel- und Biber Exkursion in HallauAm 1. Mai hatten wir das Vergnügen, an einer faszinierenden naturkundlichen Vogel- und Biberexkursion in Hallau teilzunehmen. Begleitet vom Vereinspräsidenten Markus Schneider, machten wir uns auf einen gemütlichen Spaziergang durch die idyllischen Rebberge. Es war eine Gelegenheit, hautnah zu erleben, wie sich unsere Landschaft im Laufe der letzten 20 Jahre verändert hat und wie der Naturschutz zu einer strukturreicheren Umgebung beigetragen hat. Vom ersten Moment an war es offensichtlich, dass Hallau trotz seiner intensiven landwirtschaftlichen Nutzung eine reiche Vielfalt an natürlichen Schätzen birgt. Im Laufe der Jahre haben immer mehr Landwirte erkannt, wie wichtig es ist, die Artenvielfalt zu fördern. Sie engagieren sich aktiv im Vernetzungsprojekt und ergreifen Massnahmen, um die Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu verbessern. Das Pflanzen von Bäumen und Hecken sowie das Schaffen von Rückzugsräumen wie Totholz- und Steinhaufen sind nur einige Beispiele dafür, wie sich die Landschaft verändert hat.
Während unserer Wanderung wurden wir Zeugen einer erstaunlichen Vielfalt an Vogelarten. Die reichhaltige Flora und Fauna bot den gefiederten Bewohnern ein Zuhause und ermöglichte uns faszinierende Beobachtungen. Unser Weg führte uns schließlich zum Schärersgraben, wo wir auf die faszinierenden Spuren der Biber stiessen. Diese geschickten Baumeister haben bereits an mindestens vier Stellen in Hallau ihren eigenen Lebensraum geschaffen. Wir konnten ihre beeindruckenden Dämme und die deutlichen Spuren entlang des Ufers bestaunen. Markus Schneider erklärte uns anschaulich, wie die Biber ihre Umgebung gestalten und wie sie durch die Schaffung von Lebensräumen auch anderen Tierarten einen Nutzen bieten. Die Beobachtung der Biber war zweifellos der Höhepunkte der Exkursion und verdeutlichte uns die Bedeutung des Naturschutzes für den Erhalt solch faszinierender Geschöpfe. Als die Exkursion schließlich zu Ende ging, fanden wir uns in gemütlicher Atmosphäre in der Althauhütte wieder. Dort konnten wir uns entspannen und die köstlichen Burger genießen, während wir uns über die Eindrücke und Erlebnisse des Tages austauschten. Die naturkundliche Vogel- und Biberexkursion verdeutlichte nicht nur die faszinierende Vielfalt der Tierwelt in unserer Region, sondern auch die positiven Auswirkungen des Naturschutzes und der Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Gemeinde und Naturschutzverein. Durch einfache, aber effektive Massnahmen konnte der Schärersgraben renaturiert werden und bietet nun Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren. Solche Beispiele motivieren uns dazu, ihren Schutz und Erhalt weiter voranzutreiben. Ivo Ruff, Naturschutzverein Hallau (31. Mai 2023) Von Vögeln und BibernAm 1. Mai führen wir eine naturkundliche Exkursion durch. Wir werden dabei durch unsere schöne Kulturlandschaft wandern und uns die Veränderungen der letzten Jahre etwas genauer anschauen.
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März 2024
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